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ochen Benzinger baut Armbanduhren, die
sich durch die kunstvolle Vereinigung alter,
traditioneller Handwerkstechniken charakte-
risieren lassen. In seiner Pforzheimer Manufaktur
entstehen pro Jahr nicht mehr als 100 individu-
elle Unikate, die sich je nach Ausführung aus einer
Kombination von Handguillochieren, Handgravieren
und Handskelettieren ergeben. Dabei werden u. a.
die Zifferblätter der Uhren von Hand guillochiert, so
wie es vor über 250 Jahren der Schweizer Uhrma-
cher Abraham Louis Breguet schon tat. Das Guil-
lochieren entwickelte sich aus dem „königlichen
Handwerk“ des Kunstdrechselns, in dem früher ein
Großteil der Hocharistokratie ausgebildet wurde.
Zum Einsatz kommen dabei von Hand betriebene
Maschinen, die zum Teil mehr als 100 Jahre alt
sind. Graviert wird dagegen noch wie zu Dürers
Zeiten mit einem Handstichel, so wie ihn dieser im
16. Jahrhundert auch zur Herstellung der Kupfer-
druckstöcke für seine berühmten Drucke benutzte.
Das Skelettieren der Grundplatinen erfolgt mit
einer gewöhnlichen Goldschmiedesäge, wobei die
Funktionalität aller notwendigen Teile und Brücken
selbstverständlich erhalten bleiben muss. In Ben-
zingers Atelier werden auch technische Umbauten
wie 24-Stunden- oder Regulatoranzeigen vorge-
nommen. Das Uhrwerk selbst ist danach oft nicht
mehr als das ursprüngliche wiederzuerkennen.
Info: +49/7231/464233
www.jochenbenzinger.deHandwerkskunst – Kunstwerke
Jochen Benzinger
Inhaber